Was ist manuelle Lymphdrainage?

Die Lymphdrainage ist eine Technik zur Unterstützung des Lymphsystems – jenes Netzes, das überschüssige Gewebsflüssigkeit aus dem Zwischenzellraum in den venösen Kreislauf zurückführt. Der Abfluss kann durch äußere Faktoren gestört sein, z. B. nach Operationen, bei Bewegungsmangel oder durch hormonelle Schwankungen. Die manuelle Lymphdrainage (MLD) hilft, diesen Rückstau gezielt zu begleiten.

Wie wirkt die Technik?

Durch sanfte, rhythmisch kreisende Griffe entlang der Lymphbahnen wird der Abfluss der Lymphe gefördert. Die Anwendung erfolgt mit minimalem Druck – ohne Kneten oder Ziehen – und wird individuell an Region, Gewebe und Empfinden angepasst.

Ablauf der MLD

Die Anwendung beginnt immer zentral – z. B. am Hals oder in der Leiste – bevor äußere Regionen behandelt werden. So entsteht ein physiologischer Abflussweg für die Gewebsflüssigkeit.

Grundprinzipien der Technik

  • keine klassische Massage, sondern gezielte Reizsetzung
  • langsame, gleichmäßige Griffe ohne Zug oder Rutschen
  • angepasst an Empfindlichkeit, Region und Befund

Ruhe, Sicherheit & achtsame Anwendung

Vor jeder Anwendung erfolgt ein persönliches Gespräch. Dabei werden Ausschlusskriterien besprochen, individuelle Ziele geklärt und das Vorgehen abgestimmt. Die Anwendung richtet sich ausschließlich an Personen ohne medizinische Kontraindikationen.

Hinweis zur Abrechnung

Die manuelle Lymphdrainage ist eine Selbstzahlerleistung oder kann im Rahmen einer privaten Krankenversicherung abgerechnet werden.

Sanfte manuelle Lymphdrainage im Halsbereich – Griff zur Aktivierung zentraler Lymphknoten vor Gesichtsbehandlung

Lymphdrainage Gesicht – gezielte Impulse für frische Ausstrahlung

Die Anwendung im Gesicht ist besonders geeignet bei sichtbaren Schwellungen, Spannungen im Kieferbereich oder nach kosmetischen Eingriffen. Die Technik zielt darauf ab, die Lymphzirkulation im Gesichtsbereich sanft zu aktivieren.

Wann kann Lymphdrainage im Gesicht unterstützen?

  • nach ästhetischen Behandlungen (z. B. Unterspritzung, OP)
  • bei geschwollenem Gesicht durch Flüssigkeitsstau
  • bei hormonell bedingten Einlagerungen
  • bei Stress oder Verspannungen im Kiefer-/Augenbereich

Wie läuft die Anwendung im Gesicht ab?

Mit sanften, kleinen Griffen werden Stirn, Wangen, Kinnlinie und Hals behandelt. Ziel ist eine spürbare Entlastung, optische Frische und angenehme Entspannung – ohne Druck oder aggressive Techniken.

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Manuelle Lymphdrainage im Stirnbereich – sanfte Grifftechnik zur Entstauung der Gesichtspartie bei Schwellung oder Spannungsgefühl

Lymphdrainage Beine – Leichtigkeit bei müden oder geschwollenen Beinen

Die Anwendung an den Beinen eignet sich besonders bei Schweregefühl, Flüssigkeitseinlagerung oder nach langem Stehen oder Sitzen. Sie fördert den Rückfluss der Lymphe und kann das Gewebe spürbar entlasten.

Wann ist diese Massagetechnik an den Beinen sinnvoll?

  • bei müden, schweren oder belasteten Beinen
  • bei Schwellungen in Knien, Füßen oder Unterschenkeln
  • nach orthopädischen oder ästhetischen Eingriffen
  • bei Neigung zu sichtbaren Einlagerungen im Unterkörper

Wie läuft die Anwendung ab?

Zunächst wird der Abfluss in der Leistenregion vorbereitet. Anschließend erfolgt die Anwendung an Oberschenkeln, Knien, Unterschenkeln und ggf. Füßen. Die Technik ist ruhig, flächig und angenehm – ohne Druck oder Kneten.

Manuelle Lymphdrainage am Oberschenkel – großflächige Grifftechnik zur Entlastung bei Spannungsgefühl oder Schwellung in den Beinen

FAQ

Wie fühlt sich die Anwendung an?

Die Bewegungen sind ruhig, gleichmäßig und sehr sanft – viele empfinden es als wohltuend und beruhigend.

Wie oft ist eine Sitzung sinnvoll?

Das hängt vom individuellen Ziel ab – manchmal reichen wenige Sitzungen, manchmal ist eine regelmäßige Begleitung sinnvoll. Überwiegend kann diese Anwendung täglich stattfinden.

Ist die MLD nach einer OP möglich?

Nach operativen Eingriffen verspüren viele Menschen Spannungen oder ein verändertes Körpergefühl. In solchen Phasen kann eine sanfte Anwendung wie die Lymphdrainage unterstützend erlebt werden. Sie ersetzt keine medizinische Nachsorge, kann aber zur bewussten Entspannung und Wahrnehmung beitragen. Bei Unsicherheiten empfehlen wir, vorher Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin zu halten.

Was kann ich selbst tun um den Lymphabfluss zu fördern?

  • Regelmäßige, moderate Bewegung (z. B. Gehen, Radfahren) aktiviert die sogenannte Muskelpumpe, die den Lymphfluss unterstützt.
  • Besonders hilfreich: Fuß- und Wadenübungen, da die Lymphe „gegen die Schwerkraft“ transportiert werden muss.
  • Die gezielte Anwendung von manueller Lymphdrainage durch Fachpersonal fördert nachweislich den Abtransport von Gewebsflüssigkeit – besonders nach Operationen, Verletzungen oder bei Lip- und Lymphödemen.
  • Kompressionsstrümpfe oder -verbände sorgen für einen gleichmäßigen Druck auf das Gewebe und erleichtern der Lymphe den Rückfluss.
  • Tiefe Bauchatmung aktiviert das Zwerchfell, was den Lymphfluss im Brustbereich stimuliert. Atemübungen sind daher eine gute Ergänzung zur Lymphbehandlung.
  • Ausreichend stilles Wasser unterstützt den Flüssigkeitshaushalt des Körpers und sorgt dafür, dass die Lymphe nicht zu „zäh“ wird.
  • Das zeitweise Hochlegen der Beine kann den Lymphrückfluss in den unteren Extremitäten verbessern.
  • Diese regen die Durchblutung und den Lymphfluss an – besonders als morgendliches Ritual hilfreich.

Was ist der Unterschied zwischen manueller und brasilianischer Lymphdrainage?

Die manuelle Lymphdrainage ist eine medizinisch fundierte Technik zur Entstauung geschwollener Körperregionen, etwa nach Operationen oder bei Lymphödemen. Die brasilianische Lymphdrainage ist hingegen eine ästhetisch orientierte Variante, die vor allem zur Entwässerung, Körperformung und Hautbildverbesserung eingesetzt wird.

Für wen ist die MLD (30,45,60) geeignet?

Diese Methode richtet sich vor allem an Menschen mit medizinischer Indikation – z. B. nach Operationen, bei sekundären Lymphödemen oder Lipödemen. Sie kann auf ärztliche Verordnung hin auch von privaten Kostenträgern übernommen werden.

Für wen eignet sich die brasilianische Lymphdrainage?

Die brasilianische Technik wird oft von Personen genutzt, die Wert auf Ästhetik, Entschlackung und ein gestrafftes Hautbild legen – insbesondere im Bauch-, Bein- und Gesichtsbereich.

Wie unterscheiden sich die Techniken?

Die manuelle Lymphdrainage arbeitet mit sehr sanftem Druck, langsamen Griffen und rhythmischen Bewegungen. Die brasilianische Variante ist dynamischer, teils mit etwas mehr Druck, und kombiniert modellierende Griffe mit aktivierender Wirkung.

Wo werden die Methoden angewendet?

Die manuelle Lymphdrainage wird in therapeutischen Praxen mit medizinischem Hintergrund angeboten. Die brasilianische Lymphdrainage findet sich überwiegend im Wellness- und Kosmetikbereich.

Braucht man eine spezielle Ausbildung?

Ja. Für die manuelle Lymphdrainage ist eine medizinische Fachfortbildung mit mehreren Unterrichtseinheiten erforderlich. Für die brasilianische Variante reichen meist kosmetisch orientierte Kurzkurse.

Ist die Lymphdrainage für Beine auch bei Schweregefühl sinnvoll?

Ja, viele Menschen empfinden eine sanfte Lymphdrainage der Beine als wohltuend bei Schweregefühl, Spannungen oder dem Eindruck „müder Beine“. Die Technik unterstützt den natürlichen Abfluss von Gewebsflüssigkeit und kann so helfen, die Beine wieder leichter und entspannter wirken zu lassen – zum Beispiel nach langem Stehen oder Sitzen.

Kann man Lymphdrainagen nach einer Operation im Gesicht anwenden?

Nach operativen Eingriffen im Gesichtsbereich kann eine sanft ausgeführte Lymphdrainage dabei unterstützen, den Abfluss von Gewebsflüssigkeit zu fördern und Schwellungen zu reduzieren. Die Anwendung sollte jedoch stets achtsam erfolgen – insbesondere in der sensiblen Heilungsphase. Eine vorherige ärztliche Rücksprache ist in solchen Fällen empfehlenswert.